Corona und der menschliche Faktor

Die Corona-Krise trifft die Versicherer bislang vor allem dadurch, dass die Kapitalmärkte eingebrochen sind. Eine mögliche globale Rezession würde sich erst mit einer gewissen Zeitverzögerung auf das Versicherungsgeschäft auswirken, der Aktiencrash und der verschärfte Zinsverfall wirken sofort und lassen die Sorgen der Lebensversicherer größer werden.

Aber womöglich sorgt Corona auch dafür, dass die digitale Revolution in der Branche endlich richtig beginnt. Facio, ein Cloud-Anbieter von Versicherungslösungen, hat hierzu eine interessante These aufgestellt: Das Virus habe gezeigt, dass die Abhängigkeit der Assekuranz vom Menschen zu groß sei. Insurtechs wie Lemonade hätten das Problem mit der weitgehenden Automatisierung der Abläufe bereits gelöst; die Branche insgesamt sei hier aber zu schwach aufgestellt.

Maschinen können nicht krank werden, so die digitale Erfolgsformel der Zukunft. Al- so sollten die Versicherer weniger auf Menschen setzen, sondern auf Roboter. (Natürlich nur, wenn der Virenschutz funktioniert). Wenn man jetzt auch noch die Kunden durch Maschinen ersetzt, können Pandemien dem Versicherungsgeschäft überhaupt nichts mehr ausmachen.