Cyber: Lösegeldzahlungen weiter versichern?

Für die Cyber-Versicherer ist es ein Dilemma: Die Nachfrage nach Deckung ist vor allem in Folge von Angriffen mit Ransomware in der Wirtschaft so hoch wie nie. Aber ausgerechnet die Deckung für das aktuell größte Cyber-Risiko ist hochumstritten: In manchen Ländern ist ein Verbot der Versicherung von Lösegeldzahlungen an Cyber-Erpresser in der Diskussion. Auch in Deutschland haben kürzlich IT-Sicherheits- und Informatik-Experten ein Verbot von Lösegeldzahlungen nach Ransomware-Angriffen und der entsprechenden Versicherungen gefordert. Aber eine Cyber-Police ohne die Deckung für Ransomware-Attacken wäre für viele Kunden wenig attraktiv; ein Verbot könnten den Markt abwürgen.

Jetzt hat sich die wissenschaftliche Lobby-Einrichtung der europäischen Versicherungswirtschaft Geneva Association in die Debatte eingeschaltet. Sie lehnt ein Verbot ab. Regierungen machten es sich mit einem solchen Schritt zu leicht. Er könne zwar die Zahl der Angriffe reduzieren, sei aber mit einer Reihe von Risiken verbunden.

„Das Verbot von Lösegeldzahlungen ist ein stumpfes, möglicherweise ineffektives Instrument“, heißt es