Das Provisionsverbot: Verfassungs- und europarechtliche Grenzen – anreizkompatible Alternativen (II.)
15. September 2021Prof. Dr. Hans Peter Schwintowski (Humboldt-Universität zu Berlin) |
RA Stephan Michaelis (LL.M. Kanzlei Michaelis Rechtsanwälte, Hamburg) |
Teil II:
IV. Erfahrungen in europäischen Nachbarländern
Die Behauptung des vzbv, wonach in der Provisionsberatung die am höchsten provisionierten Produkte vertrieben werden, egal ob das im Interesse der Verbraucher ist oder nicht, lässt sich nicht empirisch mit Leben erfüllen. <25> Der vzbv weist auf die Berichte der britischen Aufsichtsbehörde hin. <26> Die Berichte der britischen Financial Conduct Authority (FCA) zeigen, dass es eine verfassungs- oder europarechtliche Aufarbeitung der Frage, ob ein Provisionsverbot im zwingenden Interesse der Allgemeinheit notwendig war und ist, nicht gab.
Vor allem zeigen die Berichte, dass es um die Frage strukturell fehlerhafter Finanzanlageberatung durch ein Provisionssystem überhaupt nicht ging. Im Kern wurde die Frage gestellt, ob die Kundinnen Zugang zu einer angemessenen Beratung hatten. <27> Es wurde festgestellt, dass Menschen mit einem Vermögen von über 150.000 Pfund typischerweise Beratungsleistungen
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Kategorisiert in: 202118 Provisionsverbot Recht