Das Risiko falsch eingeschätzt
1. Oktober 2020M.S. |
Die Versicherer haben weltweit das Pandemie-Risiko offenbar falsch eingeschätzt. Zumindest haben sie es bei der Kalkulation von Versicherungspolicen im gewerblichen Bereich nicht ausreichend berücksichtigt – und stehen nun im Bereich der Betriebsschließungsversicherung teilweise vor großen Schadenzahlungen bei meist niedrigem Prämienvolumen. Über allem schwebt die Unsicherheit, wie die Gerichte letztlich entscheiden, denn nicht nur in Deutschland und Großbritannien ist die Leistungspflicht hoch umstritten.
In den USA drohte gar zwischenzeitlich eine radikale Änderung der Rechtsprechung mit der Bewertung von Pandemieschäden als Sachschäden. In Großbritannien könnte das Mitte September ergangene erste Urteil im von der Aufsicht FCA angestrengten Musterverfahren den Versicherern eine Schadenlast von 1,2 Mrd. Pfund bringen. Schätzungen etwa von Lloyd’s gehen global von mehr als 100 Mrd. Dollar Corona-Schadenaufwand aus. In Frankreich fordert der große Erstversicherer Covéa nach Medienberichten über ein Schiedsgericht 500 Mio. Euro von der Swiss Re.
Die deutschen Versicherer haben sich mit dem „Bayerischen Kompromiss“ vor möglichen Milliarden-
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Kategorisiert in: 202019 Assekuranz aktuell Betriebsschließungsversicherung Pandemie-Risiko