Dauerregen und Flutkatastrophe im Juni 2021: Analyse, Einordnung und Auswirkungen

Meike Müller (Deutsche Rück) |
Dr. Matthias Klawa (Deutsche Rück) |
Dr. Thomas Bistry (Deutsche Rück) |

Die extremen Niederschläge, die Mitte Juli 2021 in Deutschland sowie den angrenzenden Gebieten der Benelux-Staaten auftraten, verursachten – hinsichtlich Zerstörung und Todeszahlen – eines der katastrophalsten Überschwemmungsereignisse der jüngeren Vergangenheit in Deutschland. Das NatCat-Center der Deutschen Rück hat die meteorologischen Abläufe analysiert, ordnet das Ereignis anhand der Niederschlagsintensitäten sowie deren räumlicher Ausdehnung ein und zeigt Auswirkungen und Schlussfolgerungen für die Versicherungswirtschaft auf.

Für die Entstehung der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli 2021 war eine Trogwetterlage über Mitteleuropa verantwortlich, die mit der Entwicklung des Bodentiefs BERND einherging. Charakteristisch für diese Wetterlagen sind sich nur langsam verlagernde Hoch-und Tiefdruckgebiete mit teils atypischen Zugbahnen. Während Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa normalerweise von West nach Ost ziehen, bewegte sich der Tiefdruckkern von BERND vom 12. bis zum 15. Juli 2021 in einer Kreisbewegung von der Schweiz über Süddeutschland, Österreich, die Tschechische Republik und Norddeutschland