Der ungeliebte Deckel

Dr. Marc Surminski |

Wer will noch den Provisionsdeckel für die Lebensversicherer – und wer ist bereit, dafür im politischen Berlin zu kämpfen? Mittlerweile hat man den Eindruck, als wenn das Interesse daran äußerst begrenzt ist und alle Beteiligten den umstrittenen Eingriff in die Vergütung möglichst unauffällig verschieben wollen. Ein Profilierungsthema etwa für einen besseren Verbraucherschutz im Lebensversicherungsvertrieb ist der Deckel auch bei der SPD offenbar längst nicht mehr. Viele Verbraucherschützer laufen ohnehin Sturm dagegen, weil sie auch die gedeckelten Provisionen noch für viel zu hoch halten oder das System der Abschlussprovisionen gleich ganz abschaffen wollen.

Der jetzt kursierende Referentenentwurf, der zwischen den zuständigen Ministerien abgestimmt ist, wurde bisher bei den dafür vorgesehenen Kabinettssitzungen nicht behandelt. Wenig verwunderlich, denn die waidwunde „Große Koalition“ hat im Moment deutlich andere Sorgen als die Regulierung der Versicherungsvermittlung. Nach dem Referentenentwurf würde sich auch die Umsetzung des Deckels weit nach hinten verschieben: Die Regelungen sollen