Die Allianz übt den Ernstfall
15. April 2017Die Allianz übt den Ernstfall. Dabei sind alle Mittel recht, auch militärische. Bei einem Führungskräftetreffen in München mussten 220 Manager im militärischen Planspiel der US-Spezialfirma Afterburner zwar nicht Konzernchef Bäte vor aufständischen Vorständen oder aggressiven Medien retten, sondern nur einen fiktiven Allianz-Piloten aus Feindeshand befreien. Trotzdem hat die Presse das natürlich wieder alles völlig falsch verstanden.
Es geht nicht um eine Re-Militarisierung der Allianz, deren Vertrieb sich nach dem Zweiten Weltkrieg wie auch sonst im Markt zu einem erheblichen Teil aus ehemaligen Wehrmachtsangehörigen rekrutierte. Es geht auch nicht um die Erzeugung von Team-Spirit durch gemeinsam erlebtes Leid, wenn alle Manager unter Tische kriechen müssen, weil ein fiktives Erdbeben droht. Es geht natürlich um den digitalen Aufbruch der Allianz.
Wie sonst kann man in einem so großen, traditionsreichen Unternehmen die nötige Kreativität für die digitale Neuerfindung der Versicherungswirtschaft freisetzen als durch militärischen Druck? Unter Anleitung von ehemaligen US-Soldaten in Tarnanzügen können Allianz-Führungskräfte endlich lernen, innovativ zu werden. Jedermann weiß: „Not macht erfinderisch“. Und da die Not im Allianz-Konzern noch lange nicht groß genug ist, musste Bäte zu einem solchen Mittel greifen, um das kreative Potenzial seiner Führungskräfte freizusetzen. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein.
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