Erdbeben – Tödliches Risiko, verheerende Schäden — Allgemeiner Fachverlag: Zeitschrift für Versicherungswesen

Martin Käser (Head of Geophysical and Parametric Risks, Munich Re) |

Erdbeben sind die tödlichste Naturgefahr und verursachen enorme Schäden. Versicherungssysteme können in betroffenen Ländern helfen, den finanziellen Spielraum für Risikominderung und Vorsorge weiter auszudehnen. Eine Erdbebenkatastrophe ist ein Extremereignis, bei dem die betroffene Region Katastrophenhilfe und Wiederaufbau nicht aus eigener Kraft bewältigen kann.

So war es auch bei der jüngsten Erdbebenserie in der Türkei und Syrien, die am 6. Februar 2023 begann: Ein schweres Hauptbeben der Magnitude 7,8 und ein intensives Nachbeben der Stärke 7,5 – gefolgt von einer Vielzahl schwächerer, aber dennoch schadenträchtiger Nachbeben – verursachte entlang der Ostanatolischen Verwerfung massive Zerstörungen.

Betroffen waren insgesamt elf Provinzen im Südosten der Türkei sowie der nördliche Teil Syriens mit einer Gesamtbevölkerung von rund 14 Mio.. Bis Ende März zählte man nach offiziellen Angaben 58.000 Todesopfer durch eingestürzte Gebäude sowie rund 130.000 Verletzte. Geschätzt 2,4 Mio. Betroffene mussten in Notunterkünften untergebracht werden. Rund

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