Es geht nicht nur um die Abschlussprovision

M.S. |

Die Debatte um die Vergütung in der Lebensversicherung läuft weiter auf Hochtouren. Die EU-Kommission macht sich unverändert für die Abschaffung der Provisionen stark; mittlerweile ist aber Finanzminister Lindner als politischer Bewahrer der Abschlussprovisionen auf den Plan getreten. Vermittlerverbände beschwören in harschen Worten das Ende des Vermittlerstandes, falls die BaFin-Vorstellungen für eine Reduzierung der Vergütung umgesetzt werden sollten. Die Versicherer halten sich bei diesem Thema bislang dagegen eher bedeckt – auch weil die Interessenlage hier innerhalb der Branche extrem unterschiedlich ist.

Bemerkenswerterweise verengt sich die Kostendebatte immer auf den Punkt der Abschlussprovisionen. Dabei bestehen die rd. 8 Mrd. Abschlussaufwendungen, die zuletzt für die Lebensversicherung insgesamt zu Buche schlugen, nicht nur aus den direkten Provisionszahlungen für die Vermittler. Diese sind zum Beispiel in der Ausschließlichkeit ohnehin eher überschaubar. Es gibt eben auch andere Wege, um Geld in den Vertrieb zu bekommen. Und außerdem wird der ganze Vertriebsapparat der Versicherer daraus gespeist.