ESG-Kriterien im Rückversicherungs-Underwriting

Fabian Lassen (M.Sc., wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kölner Forschungsstelle Rückversicherung (Leitung Prof. Stefan Materne) an der TH Köln) |

Das Thema Environmental Social Governance (ESG) wird seit einigen Jahren breit diskutiert. Für den Investmentsektor haben sich bereits viele ESG-Kriterien gefunden, aus denen sich Regeln zum nachhaltigen Investieren ergeben (vgl. CFA Institute Research Foundation, 2020). Auch im Bereich Underwriting von Versicherern entwickeln sich die Ansätze weiter (vgl. UN Environment’s Principles for Sustainable Insurance Initiative, 2020). Diese sind teilweise jedoch recht wage und beziehen sich oft auf das Geschäftsfeld eines Erstversicherers und weniger auf das eines Rückversicherers.

Dennoch nimmt die Relevanz von ESG-Kriterien auch im Underwriting von Rückversicherern weiter zu. Einerseits haben Rückversicherer eine intrinsische Motivation sich mit der Nachhaltigkeit zu beschäftigen, da diese unmittelbar von den Folgen von Naturkatastrophen betroffen sind. Andererseits gibt es auch extrinsische Faktoren wie z.B. ein zunehmendes öffentliches Interesse und steigende aufsichtsrechtliche Anforderungen.

Die Herausforderung für Rückversicherer besteht