EU-Kleinanlegerstrategie (II.)

Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski (Humboldt Universität Berlin) |

Konzept – Kritik – Zukunftschancen

IX. Angemessene Kapitalmarktbeteiligung – Das Lebenszyklusportfolio

Das Grundziel der Kommission ist, die Kleinanleger an den Ergebnissen der Kapitalmärkte besser als bisher zu beteiligen. Dieses Ziel, so zeigen die Berechnungen des Finanzwissenschaftlers Maurer, ist ohne Weiteres erreichbar. Allerdings nicht durch die Vorschläge der Kommission zur Kleinanlegerstrategie, die oben dargestellt wurden. Die Kleinanleger könnten aber angemessen und wirkungsvoll an den Ergebnissen des Kapitalmarktes beteiligt werden, wenn der europäische und/oder nationale Gesetzgeber dafür sorgen würde, dass sie Geldbeträge über sehr lange Zeiträume nach dem Konzept des Lebenszyklusportfolios anlegen würde.

Maurer hat im August 2022 Beispielrechnungen vorgelegt, bei denen er davon ausging, dass ab Geburt ein Betrag in Höhe von 5.000 Euro zu Gunsten des Kleinanlegers angelegt wurde. Er hat sich gefragt, wie sich dieser Betrag wertmäßig verändern würde, wenn man von einer Ablaufleistung nach 63, 65, 67 oder 70 Jahren ausgeht. Dabei hat