„Gendermedizin – Frauengesundheit, Versorgungslücke und (Rück)versicherungslösungen“

Gabriele Hollmann (Head of Israel, Austria & Sub-Region L&H, SCOR) |
Michaela Trawinski (Head of Claims L&H, SCOR) |
Thomas Trompetter (Head of Client Services & Portfolio Solutions L&H, SCOR) |

1. Womit beschäftigt sich die Gendermedizin?

Gendermedizin, auch gendersensible oder geschlechtsspezifische Medizin genannt, ist eine relativ neue Disziplin in der Medizin. Die Gendermedizin berücksichtigt die bestehenden Unterschiede in der Gesundheit und Krankheit zwischen den Geschlechtern und versucht, die biologischen sowie die soziokulturellen Unterschiede bei Mann und Frau bei Diagnosestellung, Medikation, Therapie und Prävention zu berücksichtigen, die Lücke in der Gesundheitsversorgung bei Frauen zu schließen und eine bestmögliche Behandlung von Frauen und Männern zu gewährleisten.

In den vergangenen Jahrzehnten basierten Forschungsergebnisse auf Studien, die hauptsächlich an männlichen Probanden durchgeführt wurden, was zu Defiziten in der Gesundheitsversorgung von Frauen führte. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Gendermedizin in den USA. Anfang des 21. Jahrhunderts wurden in Europa die