Im Spagat zwischen Eigenkapitalbildung und Kundengutschrift: Die Top 12-Versicherungsvereine im Vergleich

Prof. Dr. Hermann Weinmann (Institut für Finanzwirtschaft; Hochschule Ludwigshafen am Rhein) |

Was machen die Lebensversicherer mit dem Geld ihrer Kunden? Untersuchung 2018

Prolog 1: Erkenntnisse in Kurzform

„Data“ – „Distribution“ – „Duration“ sind die aktuellen betriebswirtschaftlichen Brennpunkte in der deutschen Lebensversicherung. Die beiden erstgenannten Herausforderungen schlagen sich in den Betriebskosten nieder, die mit Duration umschriebene Herausforderung steht für die gesamte Kapitalanlage.

„Das Geld gehört den Versicherten und nicht irgendwelchen Aktionären“ ist die Narration, der man regelmäßig in der Diskussion mit Vertretern von Versicherungsvereinen begegnet. Bei identischer betriebswirtschaftlicher Leistung wäre damit der Versicherungsverein die überlegene Rechtsform gegenüber der Aktiengesellschaft und auch gegenüber den öffentlichrechtlichen Versicherern.

Diese Hypothese trug mit dazu bei, die Untersuchungsmenge auf zwölf Unternehmen zu erhöhen. Enthalten sind nicht nur „reine“ Lebensversicherungsvereine, sondern auch Aktiengesellschaften, deren Anteile direkt oder indirekt von einem Versicherungsverein gehalten werden. Zwar gibt es in der Regel einen Aktionär; das „Geld“ gehört einem Verein oder schlägt