Keine Illusionen beim Rentenniveau
15. April 2020Wie hoch soll das Rentenniveau künftig sein? Die Gewerkschaften fordern bei der Rentenkommission in einem Sondervotum, dass ein Niveau von 48% als definitive Untergrenze festgelegt werden solle. Die Kommission empfiehlt einen „Korridor“ zwischen 45 und 49%. In der Öffentlichkeit mag man sich an derartige „Haltelinien“ schon gewöhnt haben. Dabei sollte man sich hier keinen Illusionen hingeben: Ein Rentenniveau von 48% bedeutet nicht, dass die Rente künftig 48% des letzten Einkommens beträgt. (Bei den Beamten wird das zuletzt erzielte Einkommen als Maßstab für die Pension genommen, was zu ihrer enorm komfortablen Versorgung im Alter führt.) Das Rentenniveau gibt vielmehr das Verhältnis der sogenannten Standardrente zum aktuellen Durchschnittsgehalt in Prozent an. Dabei ist die Standardrente ein fiktiver Mittelwert für den Eckrentner mit 45 Jahren Beitragszahlung zur gesetzlichen Rentenversicherung. Dass die meisten Versicherten diese Werte nicht erreichen und sie vor einer gewaltigen Versorgungslücke stehen werden, sollte jedem klar sein, wenn er das Wort „Haltelinie beim Rentenniveau“ hört.
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