Modelle in der Lebensversicherung: Verschenktes Potenzial

Dr. Niki Winter (Sales & Practice Leader Life bei WTW in Deutschland) |

Modelle gehören seit Jahrzehnten zum Alltag in den Aktuariaten der Lebensversicherer. Die Anwendungszwecke der Aktuare reichen von der Erfüllung regulatorischer Verpflichtungen wie Solvency II über Profitabilitätsanalysen und Planungsrechnung bis zum Asset Liability Management und der Bewertung von (Teil-)Beständen.

Damit ist deren Potenzial jedoch nicht ausgeschöpft: Einerseits können aktuarielle Projektionsmodelle (z.B. zur Projektion eines Lebensversicherungsportfolios) noch umfangreicher für die Unternehmenssteuerung eingesetzt werden. Andererseits liegen bislang ungenutzte Chancen vor allem in der intensiveren Nutzung von Daten und hierauf basierenden Analysemodellen (z.B. Machine-Learning-Modelle).

Die Nutzung von Daten ist zwar eine Kernkompetenz der (Lebens-)Versicherung; allerdings fokussiert sie sich traditionell auf Daten zur Bewertung des versicherungstechnischen Risikos ihrer Kunden. Wie viel mehr Potenzial in verfügbaren Informationen steckt, zeigt sich, wenn wir einen umfassenderen Blick auf jene Daten werfen, die die Lebensversicherung erfassen und nutzen können.

Ohne Datenstrategie keine Grundlage für systematischen Einsatz von Analysemodellen

Neben