Neue Berufsbilder – neue Risiken: Sehen wir bald noch mehr Fälle psychischer Erkrankungen?

Guido Berendes (Abteilungsleiter im Bereich Leben/Kranken Aktuariat bei der Deutschen Rückversicherung AG in Düsseldorf.) |
Florian Stanlein (Aktuar im Bereich Leben/Kranken Aktuariat bei der Deutschen Rückversicherung AG in Düsseldorf.) |

Mit neuen Berufen verändern sich die Anforderungen an die Beschäftigten. Das hat Konsequenzen für Versicherer. Sie müssen ihre Risikoprofile in der Arbeitskraftabsicherung anpassen. Eine Studie der Deutschen Rück zeigt unter anderem, dass einige Berufsrisiken mit herkömmlichen BU-Fragekatalogen gar nicht erfasst werden und die deutliche Zunahme psychischer Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten nicht allein auf die Tertiärisierung der Wirtschaft zurückzuführen ist.

In der vorindustriellen Zeit richteten die Menschen ihren Tagesablauf am Lauf der Sonne aus. Erst mit der Industrialisierung wurde die Uhrzeit zum wichtigen Leitfaden durch den Tag. Wollte man im 19. Jahrhundert morgens pünktlich bei einem Termin erscheinen, konnte man einen „Aufwecker“ bestellen. <1> Es kam dann eine Person vorbei, die einen aufweckte. Erst die Erfindung und weite Verbreitung des