Neun Prozent „Dubiosschäden“
15. Mai 2017Rd. 10% aller Schadenmeldungen sind betrügerisch. Diese Zahl war eine alte Schätzung des GDV, und sie bestimmte lange Zeit die Debatte über Versicherungsbetrug in Deutschland, ohne dass es eine konkrete Datenbasis dafür gab. Jetzt hat der GDV nachgelegt und Schadenmeldungen ausgewertet. Danach weisen rund 9% der gemeldeten Schäden in der Kraftfahrt-, Haftpflicht- und Sachversicherung Ungereimtheiten auf. Der Analyse zufolge liegt
der Anteil so genannter „Dubiosschäden“ in der Haftpflichtversicherung bei knapp 16%, in der Sachversicherung bei etwa 9% und in der Kraftfahrtversicherung bei rund 7%. Für die GDV-Sonderauswertung hatten Betrugsspezialisten der Versicherer mehrere tausend Schadenfälle begutachtet.
„Dubios“ sind Schadenmeldungen, die nicht stimmig sind: Häufig passt die Schadenschilderung nicht zum Schadenbild, die Betroffenen machen widersprüchliche Angaben oder reichen manipulierte Kaufbelege ein. Insgesamt gehen die Schaden- und Unfallversicherer davon aus, dass Versicherungsbetrüger jedes Jahr einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von vier bis fünf Milliarden Euro verursachen.
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