Perfektion nicht erwartet
1. Juni 2017Die SFCR der deutschen Versicherer fallen deutlich unterschiedlich aus. Das gilt für den Umfang und den Stil der Darstellung, aber auch für die Transparenz wichtiger Zahlenangaben. So findet sich die SCR-Quote ohne Übergangsmaßnahmen teilweise ziemlich versteckt in den zum Teil über 100 Seiten langem Dokument oder muss gar von den Lesern selbst berechnet werden. Es bewahrheitet sich die Einschätzung von DAV-Präsidiumsmitglied Dr. Guido Bader, wonach der SFCR in erster Linie für Expertentransparenz sorge, aber nicht für Laientransparenz.
Aber auch manche Experten kritisieren die Darstellung. So sei nach einer erst im März veränderten BaFin-Vorgabe die Bilanzierung von Spezialfonds unklar und werde von den Versicherern uneinheitlich vorgenommen, monieren Analysten. Dr. Frank Grund, Exekutivdirektor Versicherung der BaFin, rät zu Gelassenheit: Man könne bei dieser neuartigen Form von Berichterstattung nicht erwarten, dass schon zu Beginn alles perfekt sei, sagte er kürzlich beim Rückversicherungssymposium der Technischen Hochschule Köln. Die Aufsicht werde die rd. 350 Solvency II-Berichte sorgsam durchlesen; falls Adjustierungen nötig seien, könne man diese dann in der nächsten Berichtsrunde vornehmen.
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