Pflichtversicherung gegen Elementargefahren: Gibt es überhaupt genug Kapazität?

M.S. |

Die Debatte um die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementargefahren hat an Intensität zugenommen, seitdem die Länder parteiübergreifend eine solche Lösung fordern. Verbraucherschützer und Wissenschaftler haben verschiedene Modelle für eine Pflichtlösung zur Diskussion gestellt (s. auch Seite 328). Die Versicherer halten mit einem Opt-out-Modell dagegen, um ein Obligatorium zu verhindern. Alle Pflichtlösungen gehen davon aus, dass ein erheblicher Teil des Elementarschadenrisikos von der Versicherungswirtschaft und deren Kunden getragen werden muss; Spitzenrisiken sollen dann über die Einbindung des Staates abgedeckt werden.

In der Debatte ist allerdings von einer zentralen Grundvoraussetzung für eine solche Pflichtlösung bisher kaum die Rede: Gibt es überhaupt genug Kapazität, um flächendeckend in Deutschland Deckung anbieten zu können? Die aktuelle Erst- und Rückversicherungskapazität für Elementarrisiken in Deutschland müsste gewaltig ausgeweitet werden. Aber ist das realistisch? Gäbe es zudem genug internationale Retro-Kapazität, mit der die Rückversicherer sich ihrerseits absichern könnten? Das dürfte nicht der Fall sein, wie der