Run-off: Vor der großen Welle?

M.S. |

In den deutschen Run-off-Markt für Lebensversicherungen kommt wieder Bewegung: Die Zurich hat ihre Ankündigungen wahrgemacht und ihr traditionelles Geschäft an Viridium verkauft. 720.000 Policen der Tochter Zurich Deutscher Herold mit Rückstellungen von rund 20 Mrd. Euro gehen an den Abwickler – nach Zeitungsberichten für einen Kaufpreis von rd. 500 Mio. Euro. Ist das nun der Beginn einer größeren Run-off-Welle, die einige Beobachter schon sei Jahren für den deutschen Lebensversicherungsmarkt vorhersehen? Da auch die Axa nach Medienberichten über einen solchen Schritt nachdenken soll, könnte das so aussehen.

Zudem nach Angaben des Viridium-Vorstands Tilo Dresig die momentane Zinswende ein entscheidender Faktor für verstärkte Bestandsübertragungen sei: „Einige Lebensversicherungsbestände werden erst mit der Zinssteigerung überhaupt verkaufbar“, sagte er gegenüber dem Versicherungsmonitor. Auch die weitverbreiteten Schwierigkeiten mit der Modernisierung der IT-Altsysteme könnten ein wichtiger Faktor für den Zuwachs an Run-off-Deals sein: Die Zurich entledigt sich mit dem Verkauf des Altbestandes auch elegant der Herkulesaufgabe,