Schaulaufen der Klimaretter

Die UN-Klimakonferenz in Glasgow war nicht nur die womöglich letzte Chance der globalen Politik, die Erderwärmung auf halbwegs beherrschbare Ausmaße zu begrenzen. Sie war auch ein Schaulaufen der Klimaretter aus der Wirtschaft, die hier vor den Augen der kritischen Umweltschützer und einer misstrauischen Weltöffentlichkeit ihre Aktivitäten vorstellten. Besonders die Finanzindustrie als Investor für die Energiewende war dabei gefordert. Sie lieferte luftige neue Konzepte, etwa um die Bilanzsummen aller großen Finanzinstitute weltweit als gewaltige Kapitalmasse zum grünen Umbau der Welt zu mobilisieren – allerdings im Wesentlichen nur auf dem Papier.

Auch die Versicherungswirtschaft beteiligte sich am Schaulaufen in Glasgow. Sie hat aber bereits substantielle Aktivitäten vorzuweisen. Nachdem etliche Gesellschaften den Rückzug aus der Deckung von Kohlerisiken bereits begonnen haben, steht nun auch die Deckung für die Öl- und Gaswirtschaft in Frage. Vor allem die großen börsennotierten Versicherer werden hier von Investoren und einer kritischen Öffentlichkeit zum Ausstieg bewegt – allerdings momentan in erster