Trendwende bei der Sterblichkeitsentwicklung?

Über viele Jahrzehnte verbesserte sich die Lebenserwartung weltweit signifikant. Diese Entwicklung hat sich allerdings in den USA im letzten Jahrzehnt spürbar verlangsamt, wie eine neue Studie von Partner Re zeigt. Die Zugewinne durch einen gesünderen Lebensstil (z.B. weniger Raucher) und bessere medizinische Behandlung gingen zurück, in den USA stieg zudem die Zahl der Todesfälle aufgrund von Unfällen und Selbstmorden sowie der vielen Opfer der Opioid-Krise an. Außerdem nahmen die Fälle von Antibiotika-Resistenz (AMR) zu.

Geht der positive Trend für die Lebenserwartung damit zu Ende? Partner Re sieht die Sterblichkeitsentwicklung momentan eher in einem Zwischenstadium. Längerfristig dürften die nächste Stufe des medizinischen Fortschritts, die Digitalisierung der Medizin und der Gesundheitsversorgung sowie die Möglichkeiten der Genomforschung die Sterblichkeitsgewinne wieder ansteigen lassen. Für die Versicherer sei es wichtig, die Balance zwischen den positiven medizinischen Faktoren und den negativen gesellschaftlichen Faktoren genau im Blick zu behalten, um künftig verlässliche Annahmen über die tatsächliche Entwicklung