Versicherungswirtschaft unter politischem Druck: Zeit für neue Ideen

M.S. |

Die deutschen Versicherer geraten zunehmend unter Druck der Öffentlichkeit und der Politik. Das betrifft den Umgang mit Pandemieschäden, aber auch die Zukunft der Altersvorsorge. Dabei verhalte sich die Versicherungswirtschaft nicht immer klug, kritisiert Dr. Hans-Georg Jenssen, geschäftsführender Vorstand des BDVM, im Gespräch mit der Zeitschrift für Versicherungswesen. „Der aktuelle juristische Nahkampf um die Betriebsschließungsversicherung schafft erhebliche Akzeptanzprobleme bei vielen Betroffenen. Auch wenn die Versicherer in der mäandernden gerichtlichen Aufarbeitung der Deckungsfrage letztlich Recht bekommen sollten, bezweifele ich, ob das im Hinblick auf die Reputation der Branche ein optimaler Weg ist.“

Jenssen verweist auf Großbritannien, wo das Eingreifen der Aufsicht über ein Musterverfahren in relativ kurzer Zeit eine Beruhigung des Marktes bewirkt habe. „Ich vermisse in Deutschland eine ordnende Maßnahme der BaFin.“ Sie hätte etwa im Zusammenspiel mit dem Marktführer Allianz einige Klagen zu Musterverfahren bündeln können, die dann transparent abgewickelt worden wären. Der BDVM-Vorstand hatte vor einiger