Wachstum nur mit Vertrieb

Der digitale Krankenversicherer Ottonova ist bislang weit hinter seinen Wachstumserwartungen zurückgeblieben. Auf die entscheidende Frage hat das Unternehmen offenbar keine gute Antwort gegeben: Wie kommt das Produkt zum Kunden? Auch in einer digitalen Welt geht das nicht von selbst. Direktgeschäft ist nur dann realistisch, wenn die potentiellen Kunden überhaupt wissen, dass es das Unternehmen gibt, wie etwa bei der HUK24. Eine überschaubare Werbekampagne – sehr Old School etwa mit Plakaten (!) in U-Bahnhöfen – brachte bei Ottonova wenig Bewegung; das schüchterne Anbändeln mit Maklern (als Tippgeber für das PKV-Geschäft) auch nicht.

Jetzt wirft Ottonova seine alten Bedenken gegen Fremdvertrieb über Bord und kooperiert erstmals mit einem Vergleichsportal. Bei Verivox sind seit April die Zahnzusatztarife gelistet; weitere Portale könnten folgen. Das Unternehmen begründet seine Öffnung gegenüber dem Vertriebsweg Vergleichsportal mit dem Wunsch der Kunden nach einem Tarifvergleich.

Die Zusammenarbeit mit dem Portal, das ja als Makler Provisionen kassiert, widerspricht der ursprünglichen Ottonova-Philosophie, als