Warum tut sich die deutsche Versicherungswirtschaft so schwer mit der zusätzlichen privaten Pflegedeckung?

Dr. Marc Surminski |

Zukunftsperspektiven für ein schwieriges Geschäftsfeld

Die private Pflegezusatzversicherung kommt nicht voran. Seit vielen Jahren wird im Markt über das große Wachstumspotenzial gesprochen. Bis heute ist es nicht ansatzweise erschlossen. Daran haben auch staatlich geförderte Produkte wie der „Pflege-Bahr“ nichts geändert. Warum tut sich die Versicherungswirtschaft so schwer mit dieser Deckung? Der Bedarf ist zweifelsohne vorhanden – und mit jeder neuen Medienstory über drastisch erhöhte Pflegekosten und problematische Zustände in Pflegeinrichtungen steigt er weiter. Die demographische Entwicklung sollte für die Zusatzdeckung zudem ein wichtiger Vertriebsturbo sein: Deutschland altert, und wenn die Baby-Boomer-Generation ins Pflegealter kommt, dann ist die gesetzliche Pflegeversicherung mit ihrem Umlageverfahren endgültig überfordert.

Pflege ist ein existenzielles Risiko – aber den Versicherern und den Vermittlern ist es bis heute nicht gelungen, es adäquat abzudecken. Der Blick auf die bisherige Marktdurchdringung ist ernüchternd. Private Krankenversicherer und Lebensversicherer versuchen seit Jahren, mit unterschiedlichen Produktansätzen den Markt zu erschließen. Bisher