Weckrufe für den deutschen Altersvorsorgemarkt

Zwei Nachrichten von der Allianz haben den deutschen Vorsorgemarkt kürzlich aufgeschreckt: Der Marktführer bietet künftig bei freien Produkten keine 100%ige Beitragsgarantie mehr an. Und er schließt seine Pensionskasse für das Neugeschäft. Damit hat die Zinskrise nun auch die Allianz zu radikalen Maßnahmen veranlasst, die vor einigen Jahren noch vollkommen undenkbar gewesen wären. Gleichzeitig schlagen die deutschen Aktuare in der bAV Alarm und fordern ebenfalls einschneidende Maßnahmen, um der Abhängigkeit von den Zinsen zu entkommen, die in der betrieblichen Vorsorge schon einige Opfer gefordert hat.

Die Allianz Leben verabschiedet sich aus der bisherigen Garantiewelt, die meistens immerhin den Erhalt der eingezahlten Beiträge vorsah. Sie bietet ab 2021 nur noch Produkte mit Garantien, die am Ende der Ansparphase auf einem Niveau von mindestens 90, 80 oder 60% der gezahlten Beiträge liegen. Nur da, wo es gesetzlich vorgeschrieben ist (Riester und bestimmte bAV-Angeboten) bleibt es bei 100%. Die Klassik-Variante Perspektive bietet eine Garantie