Wie sicher sind die externen Run-off-Plattformen?

In Italien hat die italienische Versicherungsaufsicht ein Auszahlverbot über die Cinven-Tochter Eurovita verhängt. Daraufhin musste das Private Equity-Unternehmen, das in Deutschland die Mehrheit an der größten Run-off-Plattform Viridium hält, dem Lebensversicherer eine Kapitalstärkung über 100 Mio. Euro zuführen. Nach anhaltenden Kapitalproblemen hatte die Aufsicht den Run-off-Anbieter erst unter Sonderverwaltung gestellt und ihm dann verboten, weiter Kundengelder auszuzahlen. Nach Ansicht von Marktbeobachtern dürfte die Summe von 100 Mio. Euro aber nicht ausreichen, um die Bedenken der Aufsicht zu zerstreuen. Cinven hatte vergeblich versucht, die Eurovita zu verkaufen.

Es stellt sich die Frage, wie die Sache weitergeht und wie lange der Investor zahlungswillig bleibt, oder ob hier womöglich eine Pleite droht. Und es ist unklar, ob die Vorgaben der italienischen Aufsicht an Cinven nicht streng genug waren, so dass nun eine Unterdeckung droht, oder ob sich Cinven verkalkuliert hat. Beides wäre keine gute Werbung für die Zukunft des externen Run-off in Deutschland.