Zinswende – Wie reagieren die Lebensversicherer?

M.S. |

Was macht die Zinswende mit den Lebensversicherern? Das ist seit gut einem Jahr die zentrale Frage. Der historisch einmalig schnelle Anstieg der Zinsen entlastet die Branche bei der Erfüllung ihrer Altgarantien. Etwa vier Milliarden Euro aus der ZZR sind nach Berechnungen der Rating-Agentur Assekurata in 2022 schon zurückgeflossen. Sie seien überwiegend zur Finanzierung von Abschreibungen auf die durch die Zinswende verursachten Stillen Lasten verwendet worden – damit die Versicherer wieder in besser verzinste Papiere investieren und die Zinswende auch wirklich für höhere Erträge nutzen können.

Vier Lebensversicherer haben nach Assekurata-Zahlen einen Teil der Netto-Rückflüsse aus der ZZR aber auch zur Anhebung der Deklaration verwendet. Insgesamt wurde die Überschussbeteiligung allerdings nur homöopathisch erhöht, wie die Rater ermittelt haben. Für den Mustervertrag einer privaten Rentenversicherung ist die laufende Verzinsung im Branchenschnitt auf 2,81% (2,68%) angestiegen. Bei dieser leichten Trendwende müssten die Lebensversicherer einen Spagat wagen, so Assekurata-Chef Dr. Reiner Will. „Einerseits